Skip to main content
03. Jänner 2022 | Umwelt

Angerer: Die Antwort auf Klimaneutralität kann nicht Atomkraft lauten

Umweltministerin Gewessler arbeitet mit ihrem sturen Beharren auf E-Mobilität der Atomlobby brav in die Hände.

„Der Einsatz von Atomkraft zum Klimaschutz ist wie ein schmutziger Lappen zum Fensterputzen. Er wird die Probleme nur vergrößern“, meinte heute der freiheitliche Wirtschaftssprecher Erwin Angerer zur Ankündigung der EU-Kommission, dass Investitionen in Gas- und Atomkraftwerke unter bestimmten Bedingungen als klimafreundlich eingestuft und Atomkraft damit zur „grünen Energie“ werden soll. „Die Antwort auf Klimaneutralität kann und darf nicht Atomkraft lauten. Das wäre nichts als ein fauler Kompromiss. Denn wenn wir Atomenergie jetzt mit dem Etikett der Nachhaltigkeit versehen, werden wir sie nie wieder los“, ist Angerer überzeugt.

Schneller Umstieg auf E-Mobilität erhöht Strombedarf

Der FPÖ-Wirtschaftssprecher nimmt vor allem die grüne Umweltministerin Gewessler in die Verantwortung: „Gewessler bejubelt in der Öffentlichkeit die Zulassungen von E-Autos und will diese kontinuierlich weiter fördern. Damit arbeitet sie allerdings der Atomlobby brav in die Hände. Anstatt den Umstieg auf die E-Mobilität fließender zu gestalten und weiter nach hinten zu verschieben, drängt sie ungehalten auf ihre Pläne, die ohne Atomkraft nicht umzusetzen sein werden. Ansonsten wird uns wohl bald der Strom ausgehen“, so Angerer, der anmerkte, dass Experten bereits seit geraumer Zeit darauf hinweisen, dass die Pläne der grünen Ministerin ohne Wenn und Aber nicht durchzupeitschen sein werden. Ein kompromissloser Umstieg auf E-Mobilität würde einen derart hohen Strombedarf mit sich bringen, dass wir unser Land mit Windradparks und Photovoltaikanlagen zupflastern müssten – abgesehen von einem massiven Netzausbau, der damit einhergehen müsste.

Wahrscheinlichkeit eines Blackouts steigt

„Der Netzausbau wird sich einerseits im Preis für den Endverbraucher niederschlagen. Andererseits wirkt sich die schwankende Verfügbarkeit von Strom aus Sonnen- und Windenergie auf die Stabilität der Netze aus. Damit wird die Wahrscheinlichkeit eines eintretenden Blackouts immer realer“, befürchtete Angerer.

„Alternativen, wie etwa die sogenannten E-Fuels, werden von der Ministerin völlig ausgeklammert. Obwohl diese synthetischen Kraftstoffe als klimaneutral gelten und bestehende Verbrennungsmotoren zu CO2-armen Fahrzeugen umgerüstet werden könnten, hat sich Ministerin Gewessler für das Ende des Verbrennungsmotors in Brüssel unverständlicher Weise sogar selbst stark gemacht“, kritisierte der freiheitliche Wirtschaftssprecher.

Gewessler muss Schritt zurück machen!

„Entweder muss die Ministerin endlich einen Schritt zurück machen und zugeben, dass ihr stures Beharren auf den vollständigen Umstieg auf Elektromobilität weder zielführend noch umwelttechnisch vorteilhaft oder wirtschaftlich sinnvoll ist – oder die Grünen müssen offen dafür einstehen, dass sie den Einsatz von Atomstrom befürworten. Alles andere ist unglaubwürdig – genauso wie das Bestreben, das Ergebnis ihrer verfehlten Energiepolitik weiterhin unter den Deckmantel des Klimaschutzes zu stellen“, meinte Angerer.

Krško vor unserer Haustüre wohl endgültig einzementiert

Der Entwurf der EU-Kommission ist leider auch schon so gut wie beschlossene Sache. Nur noch bis 12. Jänner haben die EU-Mitgliedsstaaten Zeit den Entwurf zu kommentieren. Zur Verhinderung braucht es allerdings eine sogenannte verstärkte qualifizierte Mehrheit von mindestens 20 Ländern im Rat der EU oder mindestens 353 Abgeordneten im EU-Parlament. Bislang haben sich aber nur Österreich, Deutschland, Luxemburg, Dänemark und Portugal klar gegen eine Aufnahme der Atomkraft ausgesprochen. „Sich einerseits gegen etwas auszusprechen, das andererseits kaum noch aufzuhalten ist, ist einfach, wenn man damit sein Ziel stur weiterverfolgen und gleichzeitig seine Hände in aller Öffentlichkeit in Unschuld waschen kann“, so Angerer. „Nun ist die Katze wohl aus dem Sack und mit den uneinsichtigen Plänen der Umweltministerin Krško vor unserer Haustüre wohl leider endgültig einzementiert.“


© 2024 Freiheitliche Partei Österreichs. Alle Rechte vorbehalten.