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21. Mai 2022 | Innenpolitik

„Der persönliche Kontakt mit den Menschen gibt mir viel Kraft.“

Letzte Woche startete FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl seine „Österreich-Tour. Im NFZ-Interview erläutert er die Notwendigkeit des direkten Kontakts mit den Menschen.

Foto: Alois Endl

Herr Bundesparteiobmann, welche Eindrücke konnten Sie bei Ihrer „Österreich-Tour“ im Südburgenland gewinnen?

Kickl: Es war wunderbar, wieder große Veranstaltungen besuchen zu können. Das alles war ja wegen der sich andauernd ändernden Corona-Einschränkungen lange Zeit nicht möglich. Und man hat auch bei den Menschen gespürt, wie sehr sie das vermisst haben, sich treffen zu können – ohne Masken und andere Schikanen. Die Stimmung, sowohl im Gasthaus Cserer als auch im Festzelt in Güssing und dann am Abend bei Lokalbesuchen in Jennersdorf, war großartig. Auch unsere Funktionäre waren hochmotiviert. Eine der Stärken der Freiheitlichen ist der direkte Kontakt mit den Bürgern, das Diskutieren am Stammtisch und das persönliche Gespräch. Ich habe viel Rückenwind aus dem Südburgenland mitgenommen. Das gibt Kraft für die kommende Zeit – denn Probleme in unserem Land gibt es genug. Und wir Freiheitlichen haben die richtigen Rezepte, um sie auch lösen zu können.

Welche Themen sind es, die den Menschen besonders Sorgen bereiten? Ist es die Teuerung? Oder der Krieg in der Ukraine?

Kickl: Diese beiden Themen sind sehr dominant – und sie hängen ja miteinander zusammen. Die Teuerung, die ursprünglich durch die Lockdown-Politik der Regierung eingeleitet wurde, wird durch den Krieg in der Ukraine und vor allem durch die Sanktionen weiter verschärft. Die Teuerung lässt niemanden kalt, weil sie mit jedem weiteren Tag auch immer mehr Menschen betrifft. Die gestiegenen Preise sind längst nicht mehr nur ein Thema bei sozial Schwächeren, sondern haben mittlerweile den Mittelstand erreicht. Die Regierung ist aber nicht im Stande, den Menschen zu helfen. Anstelle von sofort spürbaren Erleichterungen wie dem Senken oder Streichen von Steuern kommt Nehammer mit komplizierten Energiekosten-Gutscheinen daher, von denen die Bürger oft erst bei der Jahresabrechnung 2023 profitieren. Die Gutschein-Höhe von 150 Euro ist zudem ein Witz und weit weg von einer echten Hilfe. Die FPÖ hat mit ihrem Zwölf-Punkte-Plan ein Maßnahmenbündel vorgelegt, mit dem die Menschen wirksam vor der Kostenlawine geschützt werden können. Das, was die Regierung tut, ist jedenfalls keine Hilfe. Und sie ist der große Gewinner der Teuerung. Der Finanzminister nimmt durch die steigenden Preise zusätzliche Steuern in Milliardenhöhe ein.

Wie sehen die Menschen die Entwicklungen in der Ukraine?

Kickl: Sie sind – so wie wir alle – besorgt, dass sich dieser Krieg auf den ganzen europäischen Kontinent ausbreiten könnte. Eine ältere Dame hat mir ganz entsetzt mitgeteilt, dass sie den Kanzler bei seinen Aussagen zu Sanktionen und Neutralität am liebsten durch den Fernseher durch abgewatscht hätte. Die Leute haben kein Verständnis, dass Österreich hier an vorderster Front immer härtere Sanktionen fordert, weil das unsere Wirtschaft schwächt, die Teuerung weiter befeuert und die Neutralität Österreichs aushöhlt. Vor allem die ältere Generation weiß den Wert der Neutralität zu schätzen. Diese Positionierung hat Österreich den Weg für den Wiederaufbau nach dem Krieg geebnet. Was Vordenker wie Figl und Raab in Jahren aufgebaut haben, reißt Kanzler Nehammer innerhalb weniger Wochen ab, nur um innerhalb der EU gut dazustehen. Das ist verantwortungslose Politik!

Die „Österreich-Tour“ geht auch in den nächsten Wochen weiter. Wo wird man Sie noch antreffen können?

Kickl: Nächste Woche werde ich in Salzburg zu Gast sein. Faistenau und Zell am See stehen auf dem Programm. Die weiteren Termine sind derzeit noch in Planung. Ich möchte jedes Bundesland besuchen. Neben mir sind aber auch unser Generalsekretär Michael Schnedlitz oder Christian Hafenecker, unsere Speerspitze im ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss, sowie andere Nationalratsabgeordnete in den Ländern unterwegs, um unsere Inhalte und Themen zu präsentieren. Das ist notwendiger denn je. Ich kann nur jedem empfehlen, eine Station der „Österreich-Tour“ zu besuchen.

Info: Alle Termine der „Österreich-Tour“ gibt es online auf www.fpoe.at


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