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FPÖ fordert finanzielle Besserstellung von Menschen in allen Pflegeberufen

Nationalratsabgeordneter Ries: "Einmal-Bonus von 1.000 Euro für alle in der Corona-Pandemie eingesetzten Mitarbeiter in Gesundheits- und Pflegeberufen."

„Die Covid-19-Krise hat schonungslos offengelegt, wie wichtig es wäre, eine Regierung zu haben, die zahlen- und datenbasiert Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit trifft, die gleichermaßen wirksam wie nachvollziehbar sind“, erklärte der freiheitliche Nationalratsabgeordnete Christian Ries in der Plenarsitzung im Nationalrat heute, Donnerstag.

Corona-Maßnahmen nicht immer realitätstauglich

Wirksamkeit und Nachvollziehbarkeit seien aber oft nicht im Verhältnis zur gesetzten Maßnahme gestanden, die meist in letzter Minute vor Inkrafttreten auf die Menschen losgelassen worden sei. „Wir kennen die Szenerie, wie es zu diesen Maßnahmen kam, nur allzu gut: eine staatstragend wirkende Kulisse, wartende Journalisten, im Ablauf eingeplante Verzögerungen, dann sich langsam öffnende Portale, zwei bis vier Personen hasten im Gleichschritt zum Mikro, die synchrone Demaskierung und der Zeremonienmeister übernimmt die Moderation“, so Ries. „Im Anschluss werden Reden und Taferln geschwungen. Aber was da mitunter Verkündigung feierte, war nicht immer realitätstauglich.“

Krankenpfleger trotz Infektion im Dienst

So sei das Krankenpflegepersonal dazu angehalten worden, sich trotz Infektion auf die Station zu begeben, wenn denn keine Symptome merkbar seien. „Und viele Bürger in Pflegeberufen haben das auch getan, um Pflegebedürftigen zu helfen“, betonte Ries. „Das tut man, wenn man den Beruf gleichsam auch als Berufung empfindet. Wegen des Geldes tut man es nicht. Das wäre auch ein wenig erfolgreiches Unterfangen, wenn man sich ansieht, was man am Monatsende in Österreich dafür überwiesen bekommt. Das sind nach 30 Berufsjahren 2.497 Euro brutto, so der Kollektivvertrag für die Bediensteten der Sozialwirtschaft. Das ist etwas mehr als 1.700 Euro netto oder etwa zehn Euro netto pro Arbeitsstunde.“

Läppische zehn Euro Netto-Stundenlohn

Für diese zehn Euro netto hätten diese Menschen eine umfangreiche Ausbildung absolviert. „Für diese zehn Euro wachen sie an unseren Krankenbetten und machen Arbeiten, die wenige verrichten wollen. Dafür arbeiten sie nachts und auch an Wochenenden und setzen sich im Berufsalltag Keimen und Viren aus“, führte Ries weiter aus.

500-Euro-Bonus nur kleine Anerkennung

Die seitens der Regierung vorgesehenen 500 Euro Einmalprämie für Mitarbeiter in Gesundheitsberufen, die die FPÖ natürlich mittrage, seien maximal eine kleine Anerkennung und ein Wundpflaster, denn „was sich Bürger in Pflegeberufen erwarten dürfen, ist nicht zuletzt eine leistungsgerechte Entlohnung, die wir mit zehn Euro Stundenlohn nicht gegeben sehen“, so Ries, der daher folgenden Entschließungsantrag einbrachte:

FPÖ bringt Entschließungsantrag im Parlament ein

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat einen Gesetzesentwurf vorzulegen, der die finanzielle Besserstellung von Menschen in allen Pflegeberufen bundesweit vorsieht und der zu einer leistungsgerechten Entlohnung von diesem Teil der Bevölkerung führt und auch die physische und psychische Belastung honoriert, denen diese Berufsgruppe im Arbeitsalltag dauerhaft ausgesetzt ist. Darüber hinaus soll ein Einmal-Bonus von 1.000 Euro für alle in der Corona-Pandemie eingesetzten Mitarbeiter in Gesundheits- und Pflegeberufen, unabhängig von ihrem berufsrechtlichen Status, ausbezahlt werden.“


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