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21. Oktober 2020 | FPÖ, Untersuchungsausschuss, Wirtschaft

Von einem, der gewohnt ist, mit Geld alles zu regeln

Christian Hafenecker über den lese- und gedächtnisschwachen Immobilien-Oligarchen René Benko im Ibiza-Untersuchungsausschuss.

Von einem, der gewohnt ist, mit Geld alles zu regeln - Christian Hafenecker über den lese- und gedächtnisschwachen Immobilien-Oligarchen René Benko im Ibiza-Untersuchungsausschuss.

Foto: FPÖ

Heute war der erste „Big Player“ im Ibiza-Untersuchungsausschuss, ein Milliardär mit guten Kontakten zur politischen Elite in diesem Land. René Benko hat sich den Fragen der Abgeordneten gestellt und schon bei seinem Einleitungs-Statement für Kopfschütteln und Verwirrung gesorgt.

Von Christian Hafenecker

Da saß kein selbstbewusster Geschäftsmann, sondern ein Häufchen Elend, der sich beim rund 30-minütigen Vorlesen seines Eingangs-Statements sichtlich schwertat. Dabei schilderte er seine erfolgreichen Geschäfte und sprach über Herausforderungen in herausfordernden Zeiten. Souverän geht jedenfalls anders.

Patzig und ignorant

In der Befragung war Benko wenig konkreter, zeigte aber deutlich mehr an Selbstbewusstsein. Das äußerte sich zumeist in patzig vorgetragenen Antworten (oder was er dafür hielt) und an offen zur Schau gestellter Ignoranz. Auf meine Frage, ob er in der Vergangenheit mit Politikern auf Urlaub war, wich er zuerst mit dem Hinweis auf „seine Privatsache“ aus, um bei nochmaligem Nachfragen zu antworten, dass er ja nicht wisse, wer von seinen Gästen auf seiner Yacht wirklich Politiker sei.

2017 – Das ist schon so lange her…

Auch auf die Frage, ob er im Sommer 2017 Heinz-Christian Strache auf die Yacht „Roma“ eingeladen habe, oder ob Strache einfach so aufgetaucht sei, konnte Benko keine Antwort geben. „Das ist schon so lange her, das weiß ich nicht mehr“... Aha, dann wissen wir ja Bescheid!

Spezialservice für den reichen Hauskäufer

Deutlich unrunder wurde Benko (aber auch der Vorsitzende Wolfgang Sobotka), als es um Immobilien-Deals ging, die unter zum Teil eigenwilligen Umständen zustandegekommen sind. Für den Kauf des Leiner-Hauses in der Wiener Mariahlifer Straße ließ der damalige ÖVP-Justizminister Josef Moser extra ein Bezirksgericht während der Weihnachtsferien aufsperren. Also wurde sowohl von Benko, aber auch von – nona! – Sobotka der Zusammenhang mit dem Untersuchungsgegenstand vehement verneint, woraufhin Benko wortreich erklärte, dass es nur um die Rettung des Wirtschaftsstandortes Österreich gegangen sei.

Auch als es um den Fragekomplex des angedachten Kaufs der BIG (Bundesimmobiliengesellschaft) durch die Benko-Firmen ging, konnte sich der Oligarch leider nicht erinnern, ob er jemals mit Politikern darüber gesprochen hat, um dann schnell schroff zu werden: „Wenn sie wollen, gebe ich Ihnen einen Nachhilfekurs über das Immobiliengeschäft in Österreich.“

Ein typischer Freund der türkisen Partie

Wieder einmal war eine Auskunftsperson – mit tatkräftiger Unterstützung des „Soboteurs“ Wolfgang Sobotka – mit Gedächtnislücken gesegnet. Benko wusste nicht, wer Politiker ist, und überhaupt ließ er keine Sekunde Zweifel darüber aufkommen, was er vom Parlament und vom Untersuchungsausschuss hält. Er reihte sich damit in die Gruppe jener ÖVP-nahen Auskunftspersonen ein, die sich der Unterstützung der türkisen Partie rund um Kurz, Blümel & Co. sicher sein können.


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