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13. Dezember 2023 | Arbeit und Soziales

Minister Rauch soll sofort Lohn statt Taschengeld für Menschen mit Behinderungen umsetzen!

Studie: Mit 192 Millionen Euro können 28.000 Personen in Tages- und Beschäftigungsstrukturen endlich eine sozialversicherungspflichtige Entlohnung erhalten.

Der freiheitliche Behindertensprecher Christian Ragger sprach sich für eine gerechte Bezahlung von in Werkstätten und Tagesstrukturen arbeitenden Menschen aus: „Lohn statt Taschengeld ist heute die zentrale Forderung, wenn es um eine menschenwürdige und moderne Behindertenpolitik geht. Auch die Volksanwaltschaft hat seit Jahr und Tag immer wieder auf menschenrechtswidrige Ausbeutung in Behindertenwerkstätten hingewiesen. Dieses schändliche System muss zu einem Ende kommen. Denn nur eine Absicherung im Sinne der gesetzlichen Sozialversicherung und ein echtes Gehalt ist erst das, was einer Person ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht – und das können wir niemandem in unserer Gesellschaft verweigern!“

800 Euro im Jahr für harte Arbeit ist ein Witz

Eine veröffentlichte Studie der Wirtschaftsuniversität Wien hat nun die Kosten einer Umstellung zur Entlohnung errechnet. „Mehr als 28.000 Personen werden in Österreich mit einem Bettel-Taschengeld von durchschnittlich gerade einmal 800 Euro im Jahr (!) abgespeist. Viele erhalten gar deutlich unter hundert Euro – was das in Zeiten der Teuerung bedeutet, braucht man niemandem erklären. Das ist menschenunwürdig, gerade auch vor dem Hintergrund, dass in vielen Werkstätten harte Arbeit verrichtet wird und die Betreiber von den Verkäufen stattliche Gewinne einfahren, das Personal aber ohne jeden Lohn zurückbleibt. Eine Modellrechnung hat nun gezeigt, dass mit einer saldierten Mehrbelastung für die öffentliche Hand in Höhe von 192 Millionen Euro all diese 28.000 Menschen angestellt und versichert werden können. Ja, machen wir das doch endlich!“, erklärte Ragger.

Österreich säumig beim Umsetzen von UN-Konvention

„Der grüne Minister Johannes Rauch zaudert aber. Es ist menschlich unbegreiflich, warum Rauch zuerst stolz mit Forderungen daherkommt und dann aber verkündet, dass man nur schrittweise umstellen kann. Das trifft auf absolut kein Verständnis. Wie er richtig erkennt, hat Österreich die UN-Konvention unterschrieben, und die Staatenprüfung bescheinigte Österreich auch in diesem Jahr ein katastrophales Zeugnis im Bereich der Inklusion. Wir hinken hinterher. Daher muss die Überführung in eine Lohnanstellung besser gestern schon als morgen umgesetzt werden – das sind wir nämlich unseren Mitmenschen schuldig!“, betonte Ragger.


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